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Mond

Unser Mond

Der 5 größte in unserem Sonnensystem

Luna - unser Mond

Der Mond der Erde, Luna, ist mit Abstand das hellste und – aufgrund seiner Nähe zur Erde – größte Objekt am Nachthimmel.

Aufgrund dieser Besonderheit wird er meistens nur „der Mond“ genannt.

Seinen eigentlichen Namen hat er von der römischen Mondgöttin verliehen bekommen. Sie ist, wie viele römische Götter, aus der griechischen Mythologie übernommen. Dort heißt die Göttin Selene.

Er ist im Mittel 384.000 km von der Erde entfernt und 3476 km groß.

In vielen Kulturen der Erdgeschichte hat unser Begleiter eine besondere Bedeutung. Er ist zum Beispiel auf der Himmelsscheibe von Nebra dargestellt. Weiterhin wurde er früher auch zur Bestimmung der Länge eines Monats genutzt. Immerhin dauert seine Erdumrundung nach heutigen genauen Rechnungen ca. 29,5 Tage. Die Phantasie vieler Menschen wird auch durch unseren Begleiter beflügelt. So sehen viele zum Beispiel ein Mondgesicht oder ein Kaninchen in der Oberfläche. Auch gibt es verschiedene Mythen zur Mondentstehung.

Er spielt für Sonnen- und Mondfinsternisse eine wichtige Rolle. Diese Ereignisse sind immer wieder ein faszinierender Grund zur Beobachtung des Mondes.

 

Mond

Mit freundlicher Genehmigung der NASA / JPL-Caltech

Geschichtsträchtig ist er ebenfalls in der Zeit des Kalten Krieges gewesen. Für die Amerikaner war die erste Mondlandung ein großer Gewinn, nachdem die Russen einige Jahre zuvor bereits den ersten Mann in einer Rakete um die Erde geschickt haben.

Luna ist nach heutiger Erkenntnis vor ca. 4 Milliarden Jahren entstanden. Dafür wird ein Zusammenstoß der Erde mit einem anderen Planeten vermutet.

Die Mondoberfläche

Beobachtet man den Mond mit bloßem Auge, lassen sich bereits hellere und dunklerer Strukturen erkennen. Früher dachte man, die dunklen Bereiche seien mit Wasser gefüllt und nannte sie „Mare“ – das lateinische Wort für Meer.

Heute weiß man, dass die dunklen Zonen durch Asteroideneinschläge auf den Ur-Mond entstanden. Heiße Lava floss aus dem Mondinneren in die Krater und füllte sie aus. Mit der Zeit ist sie abgekühlt und zu Basalt erstarrt.

Die gesamte Mondoberfläche ist auch von jüngeren Kratern überzogen. Da er keine Atmosphäre besitzt, können Meteoriten nicht verglühen und schlagen mit voller Kraft auf ihn auf.

Der Boden besteht Dank den Einschlägen aus kleinen, sandigen Partikeln. Auf der Erde wird Sand mit der Zeit geschliffen. Das liegt an dem Wind. Er sorgt dafür, dass die Sandkörner gegeneinander gerieben werden. Unser Begleiter besitzt allerdings kein Wind. Das heißt, der Mondsand, auch Regolith genannt, ist sehr scharfkantig.

Es gibt auch Gebirge auf dem Mond. Sie tragen die Namen irdischer Gebirge, wie zum Beispiel die Alpen. Einige Berge sind höher als der Mount Everest, manche Gebirgszüge sind als Ganzes vier Kilometer hoch.

Wie sieht die Rückseite des Mondes aus?

Unser Begleiter wendet der Erde stets die gleiche Seite zu. Er befindet sich in einer gebundenen Rotation um die Erde. Das heißt, während er sich einmal um die Erde dreht, dreht er sich genau einmal um sich selbst.

Die Mondrückseite war daher immer Teil verschiedenen Mythen und Spekulationen, genau wie seine Entstehung.

Erst dank der Raumfahrt weiß man mit Sicherheit, dass sich die Rückseite von Luna nicht nennenswert von der Vorderseite unterscheidet. Auch dort gibt es Krater und Mare – aus genau den gleichen Stoffen wie auf der Vorseite. Die Krater nehmen auf der Rückseite allerdings deutlich mehr Platz ein, Mare gibt es deutlich weniger als auf der uns zugewandten Seite.

Interessant ist, dass die Mondkruste auf der Rückseite etwa doppelt so dick ist wie auf der Vorderseite des Mondes. Die Ursache dafür ist nicht geklärt.

Die ersten Bilder der Rückseite wurden durch die sowjetische Raumsonde Lunik 3 zur Erde gesandt.

Die Rückseite ist nicht die ganze Zeit dunkel. Auch hier treten, je nach Position, Mondphasen auf. Diese sind entgegengesetzt zu den Phasen auf der Vorderseite. Bei Vollmond herrscht auf der Hinterseite Finsternis und umgekehrt.

Der Mond und seine Wirkung auf die Erde

Die Erde hätte den Satelliten nie durch ihre eigene Schwerkraft einfangen können, dafür ist er einfach zu groß.

Das hat allerdings Vorteile für das Leben auf der Erde. Durch die starken Gezeitenkräfte haben sich die Umlaufzeiten der Körper Dank des jeweils anderen verlängert. Ohne den Erdmond wäre ein Tag auf der Erde nur 8 Stunden lang. Noch dazu gäbe es bei höheren Umlaufgeschwindigkeiten deutlich stärkere Winde.

Auch die Erdachse wurde durch den Mond stabilisiert. Diese war im Verlauf seiner Entstehung ins Chaos geraten. Ohne ihn gäbe es womöglich stärkere Sonneneinstrahlung und keine festen Jahreszeiten, geschweige denn ein stabiles Magnetfeld auf der Erde.

Der Erdmond erscheint so hell in der Nacht, da er Sonnenlicht reflektiert und so nah an der Erde ist. Je weiter ein Objekt entfernt ist, umso dunkler erscheint es. Das gilt für Himmelskörper genau so wie für einfache Lampen auf der Erde. Der Satellit der Erde sieht weiß aus, er reflektiert Sonnenlicht jeder Wellenlänge. Besonders in einer Vollmondnacht ist es bei gutem Wetter möglich, sich draußen ohne zusätzliches Licht zu bewegen. Beobachtet man ihn durch ein Teleskop, sollte man einen Mondfilter verwenden. Durch diesen werden gefährliche UV-Strahlen aus dem Licht herausgefiltert.

Gezeiten und ihre Wirkung auf die Evolution

Die Gezeitenkräfte machen sich sehr an Ebbe und Flut bemerkbar. Der Erdmond zieht die Wassermassen förmlich zu sich. Deswegen bildet sich in Richtung des Mondes auf der Erde eine Flut aus. Senkrecht zu dieser Richtung herrscht dann Ebbe.

Dies spielte auch in der Evolution eine große Rolle. Das Leben entstand im Wasser, und Lebewesen in Küstennähe brauchten gute Strategien für das Überleben. Werden sie durch eine Welle oder die Flut an Land gespült, müssen sie im härtesten Fall bis zur nächsten Flut überleben können. Im Laufe der Evolution haben sich dadurch mehr und mehr Merkmale ausgeprägt, welche das Leben an Land ermöglichten, auch über eine längere Zeit hinweg.

Der Mond im Vergleich zur Erde

Nach heutigem Wissensstand ist unser Begleiter vor vier Milliarden Jahren entstanden. Ein anderer Planet stieß mit der Ur-Erde zusammen. So eine Kollision ist normalerweise katastrophal und wird beide Planeten vernichten. Gestein wurde so weit aufgewirbelt, dass sich ein Ring um die Erde bildete, ähnlich wie das Ringsystem des Saturn. Durch die Schwerkraft wurden die Gesteinsbrocken über die Zeit verdichtet. So bildete sich nach einigen tausend Jahren ein kugelförmiger Körper.

Aufgrund seiner besonderen Entstehungsgeschichte ist der Erdtrabant relativ groß. Sein Durchmesser beträgt immerhin ein Viertel des Erddurchmessers. Damit besitzt der viertkleinste Planet in unserem Sonnensystem immerhin den fünftgrößten Mond.

Das hat den Effekt, dass er nicht näherungsweise um die Erde kreist. Viel mehr rotieren die beiden um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Dieser liegt innerhalb des Erdmantels.

Aufgrund der Größe unseres Trabanten ist man auch darauf gekommen, dass der Himmelskörper nicht von der Erde eingefangen sein kann, vor allem nicht auf diesem großen Abstand.

Der Mond besitzt kein eigenes Magnetfeld mehr. Er wird auch nicht durch das Erdmagnetfeld geschützt, wie es etwa bei Saturn und Titan der Fall ist. Damit hat er keine Atmosphäre. Dank seiner im Vergleich zur Erde geringen Masse könnte er auch keine dichte Atmosphäre halten. Genau genommen ist die Mondatmosphäre nur ein Billiardstel so dicht wie diejenige auf der Erde.

Krater

Es gibt tausende verschiede Mondkrater, die aus jüngerer Vergangenheit stammen. Die größten lassen sich mit einem einfachen Fernglas oder einer Kamera beobachten. Man spricht dabei von Ringgebirgen. Sie können einen Durchmesser von bis zu 270 Kilometern haben. Die größte Ausnahme dafür ist das Südpol-Aitken-Becken. Es ist stolze 2240 km groß und 13 km tief.

Viele Krater sind deutlich kleiner. Allein auf der uns zugewandten Seite hat man über 40.000 Krater gezählt, die über hundert Meter groß sind. Diese Zählungen wurden mit Teleskopen von der Erde aus durchgeführt. Auf der Rückseite gibt es noch einmal deutlich mehr Krater, da sie geologisch älter ist.

Ältere Krater können auch einen vulkanischen Ursprung haben. Es ist nicht ganz gesichert, ob es noch vulkanische Aktivitäten unter der Oberfläche gibt. Bislang konnte man keinen Krater ohne Zweifel auf einen vulkanischen Ursprung festlegen.

Der Mond fängt viele Asteroiden ab, die sonst gefährlich für die Erde werden könnten. Das liegt an seiner beachtlichen Größe im Vergleich zur Erde. Er agiert sozusagen als Schutzschild für die Erde, so wie Jupiter als Schutzschild für die vier inneren Planeten dient.

Mond Krater

Mit freundlicher Genehmigung der NASA / JPL-Caltech

Mondphasen

Je nachdem, wo der Mond am Himmel steht, wird er verschieden von der Sonne beleuchtet. Die Erde wirft einen Schatten auf ihn. Dadurch ergeben sich verschiedene Mondphasen. Jeder Ort auf dem Mond ist etwas mehr als vierzehn Tage beleuchtet und danach vierzehn weitere Tage im Schatten der Erde.

Bei Vollmond wirft die Erde keinen Schatten auf den Mond, er wird also vollständig von der Sonne angestrahlt.

In der Phase des abnehmenden Mondes befindet sich der sichtbare Teil des Mondes auf der linken Seite. Die rechte Seite wird vom Schatten der Erde verdeckt.

Beim Neumond wird die uns zugewandte Seite des Mondes nicht bestrahlt. Das kann, ohne dass wir es sehen können, bei Tag auftreten.

Zunehmender Mond heißt, der sichtbare Teil des Mondes befindet sich auf der rechten Seite. Der Schatten der Erde wandert mit der Zeit nach links vom Mond weg.

Die Licht- und Schattenseite besitzen völlig unterschiedliche Temperaturen. Während der Mond von der Sonne auf 130 Grad erwärmt werden kann, kühlt er sich im Schatten auf -160 Grad aus. Es gibt keine Luft auf dem Mond, um dies auszugleichen. Die Wärmeleitung der Oberfläche reicht dafür auch nicht aus.

Halbmond

Mit freundlicher Genehmigung der NASA / JPL-Caltech

Der Mond und die Zeit

Die Umlaufzeit Lunas beträgt in etwa 28 Tage. In früheren Zeiten, in denen es noch keine Kalender gab, wurden die Mondphasen zur Zeitbestimmung genutzt. Der Begriff „Monat“ ist vom Mond abgeleitet. Die Monate wurden in vier Wochen mit je sieben Tagen unterteilt, in denen der Erdmond jeweils eine andere Erscheinung hat.

In der Zeit vor der Moderne wurde fast Alles nach den Mondphasen erledigt. Das Anbauen und Ernten von Pflanzen, das Fällen von Holz und noch viel mehr. Heute teilweise noch gängige Bauernregeln und Begriffe wie „Mondholz“ gehen auf diese Zeit zurück.

Landung auf dem Mond

Für die Amerikaner war die Motivation, eine bemannte Mondmission durchzuführen, riesig. Im Juli 1969 gab es die erste bemannte Mission zu Luna.

Neil Armstrong betrat als erster Mensch unseren Begleiter und äußerte den heute noch allseits bekannten Satz „Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit“.

Die Astronauten und ihre Geräte mussten vor den extremen Schwankungen der Temperatur geschützt sein. Ihre Schuhsohlen waren aus Metall, um keine tiefen Kratzer vom scharfkantigen Mondsand davonzutragen. Die Visiere der Helme mussten beschichtet werden. Durch die fehlende Atmosphäre wird die UV-Strahlung der Sonne nicht gefiltert, zumal die Sonne auch deutlich heller im Vakuum ist. Das könnte ohne Schutzmaßnahmen zur Erblindung von Menschen und Zerstörung von Kameras führen.

Bereits drei Jahre später fand die bislang letzte bemannte Mondlandung statt. Es gibt allerdings Pläne, um in naher Zukunft wieder Mondmissionen durchzuführen. Womöglich wird in Folge dessen auch eine feste Mondstation aufgebaut, in welcher Astronauten leben und forschen können.

Die Foto Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA. (Courtesy NASA/JBL-Caltech)