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Leben auf der Venus?

Leben auf der Venus?

Gibt es Leben auf der Venus?

Leben auf der Venus?

Die Venus – eine lebensfeindliche Welt. Über 400 Grad Celsius und 90 bar Druck machen jegliches Leben auf diesem Planeten unmöglich. Die Atmosphäre besteht zu 95 Prozent aus CO2. Auch dieses Gas verhindert die Entwicklung von Leben.

Lediglich in den höheren Schichten der Atmosphäre scheint es erträglicher. Dort ist es kühler und das schwere CO2 sinkt in Richtung Boden. Temperatur und Druck wie hier auf der Erde finden sich in ca. 50 km Höhe. Allerdings tritt hier Schwefelsäure in großen Mengen auf. Sie ist ein Bestandteil von Wolken, welche den ganzen Planeten umspannen. Diese entstehen immer wieder neu dank der hohen vulkanischen Aktivität.

Die Schwester der Erde unterscheidet sich damit stark von ihr – während hier das Leben blüht und überall Spuren hinterlässt ist die Venus vollkommen leblos. So dachte man es bisher. Das Gas Phosphin wurde kürzlich auf der Venus gefunden und feuert die Spekulationen über Leben auf dem Planeten an.

Leben auf der Venus – Frühere Vermutungen

Bereits um 1870 herum wurde über Leben auf unserem Nachbarn spekuliert. Alles damals Bekannte sprach dafür – ähnliche Größe und Masse, sowie ihre Nähe zur Erde. Weiterhin besitzt sie ja eine Atmosphäre. Schon zu dieser Zeit wusste man, dass sie aufgrund ihrer Nähe zur Sonne wärmer als die Erde ist. Von daher nahm man an, dass Leben auf der Venus an den Polen, jedoch nicht in der Nähe des Äquators möglich sei.

Erst 100 Jahre später hat sich das geändert. Bis hierhin vermutete man Wasserwolken, unter denen sich eine riesige Dschungel- und Wüstenlandschaft befindet. Die Messungen – u.A. von der Sonde Mariner 2 – wiesen aber eine sehr heiße Atmosphäre auf, welche jegliches Leben auf dem Boden unmöglich macht.

Mit der Zeit stellte sich die Venus also als eine vollkommen lebensfeindliche Welt heraus. Jedoch muss sie das nicht immer gewesen sein. Womöglich gab es vor Jahrmillionen einmal Wasser auf der Venus. Durch den wachsenden Treibhauseffekt ist es aber vollständig verdampft. Dabei konnte der Wasserstoff in den Weltraum entweichen.

Mikroben in den giftigen Wolken?

Schon 1978 wurden Partikel in der Größe von Bakterien auf der Venus gefunden. Die verschiedenen Gase in der Venusluft deuten auf einen – womöglich biologischen – Prozess hin. Gäbe es einen solchen Vorgang auf der Venus nicht, würden sich manche dieser Gase gegenseitig auslöschen. Ein weiteres Gas – Carbonylsulfid – entsteht nur sehr wenig durch Vorgänge, welcher nicht biologischer Natur sind.

Im September 2020 wurde das Gas Phosphin in der Atmosphäre nachgewiesen – in etwa 50 km Höhe, wie passend! Es ist nach aktuellem Stand ein sehr guter biologischer Indikator. Das bedeutet, dass dieses Gas – nach unserem heutigen Wissen und vor allem in so großen Mengen wie auf der Venus – ausschließlich auf biologischem Weg entstehen kann. Weiterhin ist es ohne Probleme spektroskopisch nachweisbar. Das heißt, es absorbiert bestimmte Wellenlängen von Licht, welche im Spektrum als dunkle Bereiche sichtbar werden.

Schon vorher wurden dunkle Flecken auf der Venus gesichtet. Seit 2018 ist bekannt, dass sich die Flecken im Spektrum wie Mikroben hier auf der Erde verhalten. Das heißt, beide absorbieren ähnliche Lichtwellen.

Die Venus ist zurzeit auch vulkanisch sehr aktiv. Dabei werden viele Gase aus dem Boden frei, welche als Nahrung für die Mikroben dienen könnten.

Verschiedene Organisationen wie die NASA und die ESA arbeiten bereits an Plänen für eine kurzfristige Mission zur Venus. Wenn alles gut geht, wissen wir spätestens in ein paar Jahren, ob es wirklich Mikroben auf der Venus gibt – oder dass Phosphin auch ohne einen biologischen Vorgang entstehen kann.

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